Kreis Miltenberg. Am 17.5., ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Die Jusos Miltenberg nahmen das zum Anlass, um im gesamten Landkreis ein Zeichen für Solidarität zu setzen. In den letzten Monaten wurde hierfür in zahlreichen Kommunen das Hissen der Regenbogenfahne anlässlich dieses Tags beantragt und genehmigt, wie den Medienberichten aus den entsprechenden Sitzungen zu entnehmen ist.
Auch bei uns im Landkreis sind queere Personen häufig einem enormen Leidensdruck ausgesetzt. Anfeindungen gehören leider zum Alltag, sodass sich einige aus Angst vor sozialen Folgen nicht trauen, ihre Identität offen zu leben. Die Wichtigkeit dieses Themas zeigt sich auch an den registrierten Straftaten in diesem Kontext. 2019 wurden bundesweit 564 politisch motivierte Straftaten aufgrund der sexuellen Orientierung festgestellt, darunter 147 Gewalttaten. Dazu zählen nach Bundesregierung „alle gegen Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle motivierte Straftaten“. Im Vergleich zu 2018 bedeutet das einen Anstieg um 60 Prozent und sogar um mehr als 70 Prozent bei den Gewalttaten. Dass gleichzeitig auch rechte und rechtsextreme Akteure in der Öffentlichkeit immer größere Resonanz finden, ist kein Zufall. Für die Jusos ist klar: jeder Fall ist einer zu viel!
Die Regenbogenfahne ist schon immer ein Symbol der Toleranz. Indem die Kommunen am 17.5. die Regenbogenfahne hissen, zeigen sie klar: Es ist an der Zeit, ein eindeutiges Zeichen gegen Diskriminierung jeglicher Art zu setzen. Gemeinsam gilt es, für Toleranz und Akzeptanz einzutreten. Es liegt an allen, betroffenen Bürger:innen ein Zeichen der Solidarität zu senden. Die Regenbogenfahne ist hierfür das passende Symbol. Dies darf jedoch höchstens der Anfang sein. Weitere Aktionen wie Statements, Vorträge und Workshops müssen folgen, um eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen. Dafür werden sich die Jusos weiter einsetzen.
Sie freuen sich sehr darüber, dass die Fahne nun vor mindestens zehn Rathäusern im gesamten Landkreis gehisst wird. Die Entscheidungen wurden dabei überwiegend einvernehmlich und mit großer Mehrheit beschlossen – genau das richtige Signal, um zu zeigen, dass geschlossen und gemeinsam für Toleranz und Akzeptanz eingetreten wird. Daher gilt der Dank den SPD-Fraktionen, welche die Anträge einbrachten und ebenso den übrigen Fraktionen, die sich hinter das Anliegen stellen.
Auf verschiedensten Wegen wurde beschlossen, die Fahne zu hissen. Unter anderem in:
Amorbach
Dorfprozelten
Großwallstadt
Hausen
Kleinheubach
Kleinwallstadt
Leidersbach
Miltenberg
Niedernberg
Obernburg
Weilbach