Die Jungsozialist*innen (Jusos) in der SPD im Landkreis Miltenberg haben sich auf ihrem jüngsten Mitgliedertreffen im SPD-Bürgerbüro in Miltenberg klar gegen die bevorstehende AfD-Veranstaltung in Elsenfeld gewandt. Am vergangenen Mittwoch war bekannt geworden, dass der Kreisverband der AfD Miltenberg das Bürgerzentrum in Elsenfeld für eine Veranstaltung mit dem thüringischen AfD-Partei- und Fraktionschef Björn Höcke gemietet hat.
Die Jusos wollen nun eine Gegenveranstaltung planen, wie sie bei ihrem Treffen beschlossen haben.
Jörg Pischinger (Großwallstadt), Kreisvorsitzender der Jusos und SPD-Direktkandidat bei der Landtagswahl legte die Motivation der Jusos dar: „Wo immer die Rechtsextremen auftreten und ihre hasserfüllte völkische Ideologie verbreiten, müssen sie auf den energischen und unüberhörbaren Widerstand der aufgeklärten demokratischen Kräfte stoßen; ihnen darf niemals unwidersprochen das Feld überlassen werden!“
Der SPD-Nachwuchs ist zuversichtlich, dass die bundesweite negative Prominenz des extremen Rechtsaußens Höcke viele potentielle Partner für ein breites Bündnis für Vielfalt und Mitmenschlichkeit mobilisieren wird.
„Klar ist, dass wir so etwas als Kreis-Jusos nicht alleine stemmen können“, so die stellvertretende Kreisvorsitzende Theresa Büchler (Erlenbach). „Wir wollen deshalb ein breites informelles Netzwerk aus Bürger*innen und Gruppen aus Elsenfeld und dem Landkreis bilden. Wir bitten alle, die sich als Privatperson oder Gruppe einbringen möchte, sich an uns zu wenden, entweder über unsere Facebook-Seite, oder per E-Mail an uns oder unsere Vorstandmitglieder. Die entsprechenden Adressen finden sich auf unserer Website oder unserer Facebookseite.“
Bei der Diskussion auf ihrer Versammlung gingen die Jusos insbesondere auf die Person Höcke ein. „Der Mann ist kein Rechtspopulist, kein Nationalkonservativer“, so Fabio Calo (Erlenbach), „das wären verharmlosende Attribute für seine politische Rhetorik und Haltung: Höcke ist ein Faschist!“
Seine politische Programmatik, die geforderte „Hundertachtziggradwende in der Erinnerungskultur“, die Diffamierung politischer Gegner als Verräter, „Volksverderber“ usw. und die wiederkehrenden rassistischen Ausfälle Höckes könne man nicht anders bezeichnen, als faschistisch, so der einhellige Tenor unter den Kreis-Jusos.
„Ich hoffe, dass möglichst viele sich zusammenfinden, um den Rechtsextremisten die Stirn zu bieten und Höcke zu zeigen, dass er von der überwiegenden Mehrheit der Bürger*innen in Elsenfeld und im Landkreis nicht erwünscht ist“, fasste David Härtel (Amorbach) die Stimmung beim Treffen zusammen.
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